Mein Vater, der älteste von drei Söhnen, war noch ein Junge als der Krieg in Florenz vorbeikam, aber in dieser Zeit war man bereits ein Mann, auch mit nur 13 Jahren. Der Krieg hatte der Kaufmansfamilie alles genommen. Aber ein Traum überwindet auch den Hunger und man fängt wieder an zu arbeiten und zu leben. Mit dem Fahrrad , und viel Einsatz wurde die Arbeit wieder augenommen. Das Pferd ersetzt das Fahrrad und wird dann mit dem ersten LKW ersetzt. Mein Vater hatte einen Traum. Die Arbeit, der Respekt für die Kunden, und die Intuition. Und dieser Traum bringt ihn nach Greve und er kauft ‘Camporena’. Hier begann sein neues Abenteuer, mit grossen Opfern aber auch grossen Befriedigungen. Eine ganz neue Arbeit in einer ganz anderen Arbeitswelt. Wieviel Aufwand und Schweiss auf der Stirn voller Gedanken und Sorgen. Und wie viel Entschlossenheit und Ehrgeiz in seinem Kopf. Mein Vater hatte einen Traum, zu wachsen, sein Leben zu wenden und einen neuen Agriturismus aufzubauen. Eines Tages, während ich die Sammlung meines Vaters von alten Weinflaschen anschaute, wurde ich auf eine Flasche des Jahrgangs 1967, meinem Geburtsjahr, aufmerksam, und ich hatte das Gefühl mein Herz würde für einen Moment stillstehen und meine Augen füllten sich mit Tränen. Die Weinetikette war von der ‘Camporena’. Mein Vater hatte einen Traum und dies war der Anfang von meinem. Ich begann im Jahr 2006 meinen ersten eigenen Wein zu produzieren, mit Leuten, die wie ich, mit Händen und Herz arbeiten. Heute kann ich mit Stolz meinen eigenen Wein vorstellen, in dem Versuch den Sinn des Lebens in einem Weinglas zusammenzufassen, die langen Monaten der Arbeit und Wartezeit um sich auf das Resultat zu freuen. Denn, anders als viele Leute denken, wird der Wein nicht im Keller geboren. Der Wein ensteht aus dem Land, den Reben, dem Schweiss und der Hingabe. Ich habe einen Traum, und wenn Sie meinen Wein auf Ihren Lippen spüren, wird er ihnen davon erzählen.
Gewidmet meinem Vater, dem grössten Mann in meinem Leben.

Giorgio Giorgi – geboren 1927